Politik oder die Büchse der Pandora

Sicher ist Politik grundsätzlich ein heißes Terrain und um ehrlich zu sein, das wäre mit Sicherheit das allerletzte Berufsfeld welches für mich infrage kommen würde.

Genausowenig wie ich es als ganz einfacher Ottonormalverbraucher es jedem recht machen kann, sieht es auch in der Politik aus. Trotzdem habe auch ich auf der einen Seite eine Meinung und auf der anderen Seite ruft meine eigene politische Inkompetenz mit einem großen Tuch „Huhu“. Das eine, ist legitim und das andere trotzdem nicht schlimm oder verwerflich.

Meine Beobachtungen in den vergangenen Jahren? Nun ja, sag ich es mal so: Ich persönlich habe die Meinung, dass die Politik sich immer weiter von der Gesellschaft entfernt und dass eine gewisse Selbstdarstellung des oder der Einzelnen immer mehr in den Vordergrund rückt. Und dabei spielt die Parteizugehörigkeit und politische Ausrichtung überhaupt keine Rolle.

Okay, dass man sich im Wahlkampf immer ein wenig mehr ins Rampenlicht rückt, ist so denke ich ein ganz normales Verhalten und gehört sicher auch zum Handwerk dazu. Aber darum geht es nicht.

Es geht vielmehr um die Signale die außerhalb des Wahlkampfes zutage treten. Es geht um persönliches Verhalten auf der einen und zum Beispiel Äußerungen auf das anderen Seite.

Wir erinnern uns an die Diskussion um das 9-Euro-Ticket und die Kritik von Bundesfinanzminister Linder, hinsichtlich einer Gratismentalität.

Man hat natürlich leicht reden, wenn einem von Amts wegen neben einer Dienstlimousine auch noch eine Netzkarte der DB AG, 1. Klasse, für über 7.000 EUR zur Verfügung steht. Und selbstverständlich zahlt ein MdB diese Karte nicht aus der eigenen Tasche, sondern der Steuerzahler.

Der Bundestag hat zur Zeit ca. 733 Mitglieder und die Bahncard 100 kostet im Jahresabonnement ca. 7.714 EUR. Wir reden hier also von über 5 Mio. EUR pro Jahr… Mich würde dazu mal interessieren wieviele Angeordnete von der BC 100 wirklich gebrauch machen, wenn sie genutzt wird, zu welchem Zweck, oder bei wem sie einfach nur in der Schublade oder Portemonnaie vor sich hin dümpelt.

Aber die Gratismentalität bemängeln und ein gutes Produkt klein reden.

Eine andere Sache die ich immer wieder feststelle ist, dass man zwar in den sogenannten Altparteien immer wieder von der Brandmauser gegen Rechts spricht, aber dass zum Beispiel gerade die Union, bestehend aus der CDU und der CSU, ähnliche Töne anschlagen, wie diejenigen, gegen die man die Brandmauer errichtet hat. Zufall oder doch Kalkül? Das einzige was man mit einer derartigen Ausdrucksweise erreicht ist die Stärkung dessen, wo man nach außen hin eigentlich gegen ist.

Ich möchte allerdings auch betonen, dass nicht jeder Politiker der Union dieses Verhalten an den Tag legt oder mitträgt.

Was ich mir von der Politik indessen wünsche?

Dass sie gerade die Schwachen schützt. Dass sie nicht zur Spaltung beiträgt, sondern das Land vereint. Dass sie eine Politik macht, die Hoffnung aufbaut und das für alle, aber nicht Ängste und Zweifel.

Politik – Eine Büchse der Pandora? Schwer zu sagen, bestimmt noch schwerer zu gestalten.